Der Rat der EU-Fischereiministerinnen und -minister hat gestern in Luxemburg die Fangquoten für die Fischbestände in der Ostsee für das Jahr 2025 beschlossen. Auch im kommenden Jahr muss die gezielte Fischerei auf die für Deutschland wichtigen Bestände Dorsch und Hering in der westlichen Ostsee grundsätzlich geschlossen bleiben. Doch es gibt auch Positivnachrichten: Die ersten Anzeichen einer Bestandserholung beim westlichen Hering verstärken sich weiter. Damit kann die kleine Küstenfischerei weiterhin auf Hering fischen.
Zur gestrigen Entscheidung des EU-Fischereirats erklärt Claudia Müller, bündnisgrüne Abgeordnete aus Mecklenburg-Vorpommern.
„Ich bin dem Bundesminister Cem Özdemir dankbar für seinen Einsatz bei den Verhandlungen zu den neuen Fangquoten in der Ostsee. Der krisengebeutelten Küstenfischerei bleibt somit eine Perspektive erhalten. Dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ist damit in den Verhandlungen gelungen einen guten Mittelweg zwischen Bestandserholung und Zukunftsaussichten der kleinen Küstenfischerei zu finden. Die Ostseefischerei wird nur eine Zukunft haben, wenn das Verhältnis zwischen nachhaltiger Nutzung und der Schutz unserer Meeresressourcen langfristig gut ausbalanciert ist.“
Darüber hinaus sieht Frau Müller ein großes Problem im Verhalten der russischen Fangflotte in der Ostsee. „Russland plündert die Bestände des Ostdorschs. Ohne Rücksicht auf die Bestände fischt die russische Flotte den Dorsch während der Laichzeit weg – das widerspricht allen Grundsätzen einer vernünftigen Fischerei“, zeigt sich die Bundestagsabgeordnete erzürnt. Sie verweist dabei auf Erkenntnisse des Thünen-Instituts.
(Berlin, 23. Oktober 2024)